Wässern und Volumenfütterung im Zughundesport
Das Wässern ist eine spezielle Fütterungsform und besonders im Zughunde- und Schlittenhundesport weit verbreitet. Der Hund erhält eine Art Suppe und damit größere Wassermenge, die bei entsprechender Gewöhnung weitaus weniger belastend für den Organismus vor und während eines Trainings oder Wettkampfes ist als beispielsweise feste Nahrung wie Trockenfutter. Bei intensiver Anstrengung ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme enorm wichtig, da die Hunde sonst überhitzen können, sehr stark Schäumen bzw. einen Leistungsabfall bekommen.
Wässern sollte man idealerweise von Welpenbeinen an einführen. Ist der Hund bereits erwachsen und kennt diese Fütterungsform bislang nicht, ist es sehr wichtig, den Hundeorganismus langsam an das Wässern zu gewöhnen, da plötzlich ungewohnt hohe Wassermengen den Organismus überfordern.
Wässern sollte zur täglichen Routine werden und das ganze Jahr über, nicht nur während des Trainings oder Wettkampfs, praktiziert werden. Die zubereitete Suppe wird für die Hunde zur morgendlichen Routine und somit nicht mit stressigen Situationen wie einem Wettkampf in Verbindung gebracht. Das Wässern beginnt beim Welpen. Je älter er wird, desto dünner wird die morgendliche Mahlzeit, bis diese nur noch eine Suppe ist. Zu Beginn empfiehlt sich als tägliche Mahlzeit ein Feuchtfutter (ideal aus Fisch) mit lauwarmem Wasser zu vermengen. Das Feuchtfutter kann im weiteren Verlauf durch schmackhaftes Fischmehl als Geschmacksträger ausgetauscht werden.
Gewusst wie - Wässern im Wettkampf
Beim Wässern von Zug- bzw. Schlittenhunden gibt es einiges zu beachten. Wässern sollte man ca. 1/2 - 3/4 Liter mindestens 1 Stunde, höchstens jedoch 3 Stunden vor dem Start. Bei hohen Temperaturen oder langen Renndistanzen können zusätzlich 0,3 Liter ca. 20 Minuten vor dem Start gegeben werden. Das Wässern dient in erster Linie der Wasseraufnahme. Bei längeren, kräftezehrenderen Distanzen sollte die Suppe reichhaltiger sein, jedoch kein Trockenfutter enthalten.
Nach der Anstrengung muss der Hund innerhalb von 1 Stunde mit ca. 1/2 bis 3/4 Liter gewässert werden. Je schneller die Depots wieder aufgefüllt werden, desto schneller die Regeneration. Wässert man zu spät, entsteht am Folgetag eine Leistungsminderung bzw. kann die Leistung nicht zu 100% abgerufen werden.
Anwendung
- 1/2 bis 3/4 Liter Flüssigkeitszufuhr vor dem Start und nach der Anstrengung
- Lauwarmes Wasser vermischt mit Fischmehl oder Feuchtfutter, angereichert mit Energie-Nahrungsergänzung, die vor bzw. nach der Anstrengung unter die Suppe gemischt wird. Diese spenden Energie, reduzieren die Erholungszeiten und füllen die Glukosespeicher auf.
Zur Energiegewinnung verbrennen Zellen Zucker oder Fett. Da Zucker doppelt so schnell verarbeitet werden kann, greift der Körper immer zuerst zum Zucker und dann zum Fett. Die Zuckerspeicher beim Hund reichen bei Belastung ca. 45 Minuten bis 1 Stunde. Nach spätestens 1 Stunde Belastung stellt der Körper von Zuckerverbrennung auf Fettverbrennung um.
Routine
Bereits von Welpenbeinen an, empfiehlt es sich, das Wässern als Fütterungsform zu etablieren. Zu Beginn wird Feuchtfutter mit ausreichend Wasser vermischt. Je älter der Hund wird, desto flüssiger wird die Konsistenz, da das Feuchtfutter gegen Fischpulver als Geschmacksträger ausgetauscht wird. Das Wässern wird für die Hunde zur morgendlichen Routine und somit nicht mit stressigen Situationen wie einem Wettkampf in Verbindung gebracht. Sollte der Hund die morgendliche Mahlzeit einmal nicht leer trinken, so empfiehlt es sich, die Hauptmahlzeit etwas zu reduzieren, bis der Appetit wieder zurückkehrt.
Bei der Volumenfütterung wird die Trockenfuttermenge, die zusammen mit Wasser verabreicht wird, um 10 % erhöht oder reduziert, wobei darauf zu achten ist, dass das Gesamtvolumen der Futterration stets unverändert bleibt. Lediglich das Verhältnis von Wasser und Futter (z.B. ICEPAW Sport pure) ändert sich.
Das grafische Beispiel verdeutlich die Volumenfütterung bei einer Futterration von 300 g. Bei einer Reduktion der Futtermenge um 10 % auf 270 g, steigt das Wasservolumen. Bei einer Erhöhung der Futtermenge um 10 % auf 330 g, falls mehr Energie benötigt wird bzw. der Hund zu dünn ist, sinkt das Wasservolumen. Das Gesamtvolumen bleibt jedoch immer unverändert, um den Körper nicht zu belasten.
Profitieren Sie vom großen Erfahrungsschatz unseres Teams: Inhaber Micheal Tetzner ist seit über 20 Jahren Profi-Musher und Schlittenhundeweltmeister. Als Ernährungsexperten stehen Michael Tetzner und das Team des Alaskastores Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.